Die Übernahme oder Übergabe einer Firma begleiten

Die Begleitung und Organisation einer Nachfolge, ist ein Prozess, der über mehrere Monate geht.

Neben harten Fakten sind auch viele Emotionen im Spiel, die es zu berücksichtigen gilt.
Die Regelung einer Betriebsnachfolge braucht Zeit. Schnell wäre es, für einen Betriebsübergang, mit Bewertung des Unternehmens und Aushandlung

des Kaufpreises, weniger als ein Jahr zu benötigen – dies dann jedoch unter der Maßgabe, dass bereits im Vorfeld der Großteil der erforderlichen und notwendigen Schritte für die Nachfolgeregelung in die Wege geleitet worden wäre.

Die Organisation der (altersbedingten) Nachfolgeregelung bedeutet für Sie als Unternehmerin oder Unternehmer, dass Sie Neuland betreten. Es ist ein nicht zu unterschätzender emotionaler Umstand, dass das eigene, langjährig aufgebaute Lebenswerk an jemand anderen übergeben werden soll. Neben den umfangreichen Sachverhalten, die administrativ im Vorfeld geregelt werden können.

Bisher bestand der größte Teil des Lebens aus der eigenen, erfüllenden unternehmerischen Tätigkeit. Doch was kommt danach? Eine Unsicherheit, die manch einen veranlasst, das Thema lieber auf die lange Bank zu schieben, anstatt es mit einem ausreichenden zeitlichen Vorlauf anzugehen. Denn es geht nicht nur um die Zeit danach, die sinnvoll gefüllt werden will, sondern ebenso um die finanzielle Absicherung diesen neuen Lebensabschnitts, der zu einem Teil oder ausschließlich aus dem Verkauf des Unternehmens gedeckt werden soll. Daher sollte gegebenenfalls frühzeitig damit begonnen werden "die Braut zu schmücken", also das Unternehmen zukunftsfähig zu machen.

Je früher dieser Prozess eingeleitet wird, desto mehr Handlungsspielräume haben Sie als Unternehmer/in, um einen guten Preis für Ihr Unternehmen zu erzielen. Denn der Preis wird sich (leider) nicht an ideellen Werten bemessen, sondern eine/n Käufer/in wird einen in jede Richtung betriebswirtschaftlichen Maßstab ansetzen.

Daher sind unzählige Fragen und Faktoren, die letztendlich auch einen Einfluss auf die spätere Preisverhandlung haben werden, zu berücksichtigen:

  • Wie hat sich der Markt in den letzten 5 Jahren entwickelt und in welche Richtung geht die zukünftige Prognose?
  • Ist das Unternehmen zukunftsfähig und auf dem Stand der aktuellen Technik?
  • Wie alt sind die vorhandenen Maschinen und Anlagen?
  • Gibt es unrentable Sparten oder Produkte, und sollten dieser daher besser vor einem Verkauf abgestoßen werden?
  • Welche Verträge existieren? Können oder müssen diese auf eine/n Nachfolger/in übertragen werden?
  • Müssen steuerlich relevante Strategien berücksichtigt werden, z.B. hinsichtlich der Zahlungsmodalitäten für den Kaufpreis oder in Bezug auf Erbfolgen bei einer Übernahme durch die eigenen Kinder?
  • Was mache ich, nachdem ich aus dem Unternehmen ausgeschieden bin? Bleibe ich als Berater/in für mein ehemaliges Unternehmen im Boot? Ist das für mein/e Nachfolger/in überhaupt eine Option oder könnten z.B. Führungskonflikte auftreten?
  • Gibt es einen Notfallkoffer mit Passwörtern, Konten, Vertragsspiegel usw. - kurz allen Dokumenten, die für die tägliche Arbeit im Unternehmen wichtig sind?

 Dies ist ein Bruchteil an möglichen Fragestellungen, die Sie sich als Unternehmerin oder Unternehmer stellen sollte, und die es vor einem Verkauf zu beantworten gilt. Und denken Sie auch daran, dass bestimmte Entscheidungen weitere – zeitlich aufwendige – Abstimmungen und Begleitungen mit Steuerberatern, Rechtsanwälten, Unternehmensberatern und Banken bereits im Vorfeld erfordern können.

Alles in allem braucht eine gute Vorbereitung wenigstens 1 Jahr. Idealerweise sollte der begleitete Prozess jedoch 3 - 5 Jahre vor der Veräußerung eingeleitet und damit gut vorbereitet werden.

Der Artikel erschien am 05.07.2016 im Blog von gruendungszuschuss.de http://t1p.de/cvst