Das Verhältnis geplanter Erlöse und Kosten zum Liquiditätsplan in der Finanzplanung

Die Finanzplanung gibt Auskunft über eine Reihe von wichtigen Planungsgrößen, in der Regel werden hierbei die Nettowerte geplant.

Hierdurch haben Sie u.a. die Grundlage für den Aufbau eines Controllingsystems gelegt.

Die Finanzplanung enthält – wenn ich von einer Excel-Lösung ausgehe - mehrere Einzeltabellen bzw. –berechnungen, die z.B. in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) als monatliche Detailplanung übernommen werden.

Hier werden direkt geplant: die monatlichen Umsätze und der zugehörige Wareneinsatz und die Fremdleistungen.

Indirekt fließen aus weiteren Einzelplanungen ein: die monatlichen Personalaufwendungen, Abschreibungen und Zinsen sowie die regelmäßig anfallenden Fixkosten, wie z.B. Raummiete, Telefon, Steuerberatungskosten.

Als Ergebnis steht das geplante monatliche Betriebsergebnis – in Form von Gewinn oder Verlust bzw. als unternehmerischer Erfolg.

 

Beispiel Planung Gewinn- und Verlustrechnung GuV

 Abbildung: Beispiel Planung Gewinn- und Verlust (GuV)

 

Die GuV ist aus Controllingsicht Ihr Fahrplan für die monatliche Auslastung bzw. zu erwirtschaftenden Umsätze, in Hinblick auf das geplante und vermutlich positive Ergebnis. Negative Betriebsergebnisse, nicht ungewöhnlich am Anfang einer Geschäftstätigkeit, sollten geplant über einen bestimmten Zeitraum und kumuliert, in ein positives Fahrwasser gelangen.

Üblicherweise werden 3-5 Jahre auf diese Weise geplant. Das erste Jahr monatsweise, die Folgejahre quartalsweise.

 

In der Ertrags- oder Rentabilitätsvorschau werden die so geplanten jährlichen Erlöse und Kosten als Übersicht dargestellt.

Besiepiel Rentabilitaetsvorschau

Abbildung: Beispiel Rentabilitätsvorschau

Der betriebliche Rohertrag sind die Nettoumsatzerlöse abzüglich der Wareneinsatzkosten (direkt zurechenbare Kosten zu den Umsätzen). Aus dem Rohertrag müssen dann sonstigen betrieblichen Kosten gedeckt werden.

Kredite werden aus dem Betriebsergebnis nach Steuern getilgt – sie gelten nicht als betrieblich bedingte Kosten – im Gegensatz zu den Kreditzinsen.

 

Eine weitere elementar wichtige Aussage in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit Ihres Unternehmens erhalten Sie jedoch erst in der Liquiditätsplanung. Denn mit der Liquidität steht und fällt der Fortbestand Ihres Unternehmens. Hier werden zeitlich die Geldzu- und -abflüsse abgebildet.

Nicht jeder monatlich geplante Umsatz wird auch in demselben Monat vom Kunden bezahlt.
Viel üblicher ist es, dass es zu Zahlungsverzögerungen kommt. Und diese sollten so sorgfältig wie möglich geplant werden, damit Sie zahlungsfähig bleiben, z.B. gegenüber Ihren Dienstleistern, Kreditgebern oder dem Finanzamt.

Ähnliches bei den monatlichen Kosten. Versicherungen z.B. werden oft nur jährlich, und damit zu einem bestimmten Stichtag gezahlt.

Oder in Bezug auf Investitionen, die in der Ertragsvorschau nur mit der Abschreibung abgebildet werden, für Sie jedoch bei der Anschaffung als volle Ausgabe zu berücksichtigen sind.

Ferner werden Sie Umsatzsteuer einnehmen und Vorsteuer verauslagen – auch dies kann zu Liquiditätsengpässen führen, da der Umsatzsteuersaldo monatlich oder quartalsweise ans Finanzamt abgeführt werden muss (Stichwort: Umsatzsteuervorauszahlung).

Die Liquiditätsplanung zeigt Ihnen, wie hohe Reserven Sie in Form von Eigen- oder Fremdkapital benötigen, um "den Laden am Laufen zu halten". Sie sollten kontinuierlich eine positive Liquidität auszuweisen können, denn nur so ist der Fortbestand Ihres Unternehmens gesichert.

Als Faustregel gilt eine Liquiditätsreserve in Höhe von 3 Monaten gemäß der anfallenden Kosten.

 

Beispiel Liquiditaetsplanung

Abbildung: Beispiel Liquiditätsplanung